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URSPRUNG DES BOXENS: BARE-KNUCKLE FIGHTER "PRALA" IM GBS-INTERVIEW.


Prala Bareknuckle Fighting

GBS: Grüß dich, Prala. Bare-Knuckle-Boxen ist die ursprüngliche Form des Boxens, also ohne Handschuhe. Kannst du uns ein wenig über die Geschichte und Entwicklung dieser Kampfform erzählen?


PRALA: Es ist definitiv nichts neues ohne Handschuhe mit blanken Fäusten zu Boxen. Wenn wir in die Geschichte gucken wurden schon immer Faustkämpfe ausgetragen. In den 1920er Jahren wurden dann offiziell Handschuhe im Boxsport eingeführt, zum einen um die Hände des Boxers zu schützen da zu dieser Zeit die meisten Athleten hauptberuflich Arbeiter waren und zum anderen um längere Kämpfe zu generieren da viele Bare Knuckle Kämpfe frühzeitig aufgrund von Verletzungen oder Knockout beendet werden.


GBS: Es klingt nach einer sehr brutalen und harten Sportart. Wie gehst du persönlich mit der physischen und mentalen Belastung um?


PRALA: Ich glaube unabhängig von der Form ist es in jedem Kampfsport eine Herausforderung für Körper und Geist. Einem sollte trotzdem bewusst sein das man dort rein geht um aufs Ganze zu gehen. Da drin wird dir nichts geschenkt und du wirst dich mit einem Mann messen müssen der bereit ist die Schmerz und Verletzungen zuzuführen. Dies bedeutet natürlich im Umkehr Schluss das du absolut bereit sein musst dasselbe tun zu wollen und bereit sein über seine Grenzen sowohl im Training als auch im Kampf zu gehen.

Ich persönlich kann damit sehr gut umgehen weil Gewalt und über Grenzen gehen schon immer Bestandteil in meinem Leben war und ich nun in dem Sport einen Kanal gefunden habe meine Energien richtig zu bündeln.


GBS: Trotz der Härte und Brutalität dieses Sports hört man oft, dass es einen starken gegenseitigen Respekt und einen Kodex gibt. Kannst du das näher erläutern?


PRALA: Es ist definitiv so das wir uns untereinder sehr respektieren. Es wird immer Rivalitäten geben oder Leute mit denen man nicht so gut klar kommt aber am Ende des Tages sind wir die dort in den Ring steigen irgendwo aus dem gleichen Holz geschnitzt, haben vielleicht dieselben vorgeschichten, sind durch die gleiche Hölle gegangen und sind bereit hier im Ring alles zu geben um als Sieger heraus zu gehen. Und dafür respektiere ich jeden der sich dafür entscheidet. Zumal unsere Community noch ziemlich klein ist und quasi jeder jeden kennt kann es auch sein das du mit jemanden den Ring teilst mit dem du auf der letzten Veranstaltung noch zusammen gelacht hast. Wir geben uns die Hand wir kämpfen bis aufs Blut. Danach geben wir uns die Hand und fallen uns lachend in die Arme. Ich bin froh für die Freundschaften die ich auf diese Weise gefunden habe und möchte dieses nicht in meinem Leben missen.


GBS: Welche Regeln gibt es denn im Bare-Knuckle-Boxen, um die Kämpfer zu schützen und faire Kämpfe zu gewährleisten?


PRALA: Wie in jedem Kampfsport gibt es auch bei uns regein. Es gibt Kleinigkeiten die bei verband zu verband unterschiedlich sind. Aber grundsätzlich kann man bei allen Verbänden festhalten,

Es wird nach klassischen Boxregeln gekämpft, bedeutet keine Tritte, Knie Ellbogen oder Schläge zum Mann am Boden. Bei knockdown wird klassisch angezählt es kann aber auch ein standing 8 count geben bei harten wirkungstreffern. Die Runden sind 2 Minuten lang. Bei offenen Verletzungen wird die Zeit gestoppt und ein ringarzt beurteilt ob weiter gekämpft werden kann oder nicht. Generell würde ich behaupten das die Personen um uns rum, sprich Ringrichter, Ärzte und auch Cutmans generell schneller einen Kampf aufgrund der Gesundheit beenden als im klassischen Boxen.


GBS: Wie sieht es mit der Verletzungsgefahr aus? Ist sie höher als beim traditionellen Boxen mit Handschuhen?


PRALA: Generell würde ich sagen das oberflächliche Verletzungen wie Cuts und Brüche definitiv häufiger vorkommen als beim klassischen Boxen zum Beispiel. Ich persönlich denke aber das die Langzeitfolgen von 10 dumpfen Schlägen mit Handschuhen aufs Gehirn schädlicher sind und vor allem über viel längeren Zeitraum stattfinden als zum Beispiel ein paar harte Hände ohne Handschuhe die den Kampf vielleicht schon beenden. Man sollte generell aber um Verletzungen zu vermeiden seinen Körper und seine Hände hätten. Einem muss bewusst sein das der Schmerz eines Schlags mit blanker Faust definitiv stärker auf den Körper einbricht. Man sollte seine beinarbeit und sein Headmovement auf top Level bringen um die Geschwindigkeit der Kämpfe standhalten zu können und agil genug zu sein Schlägen ausweichen zu können da es nicht viel Deckung gibt ohne Handschuhe.


GBS: Vielen Dank, PRALA, für die Einblicke in diese faszinierende und anspruchsvolle Sportart. Gibt es noch etwas, das du unseren Lesern mit auf den Weg geben möchtest?


PRALA: Für mich ist es einfach eine große Herzenssache und ich liebe diesen Sport sehr.

Für viele mag es sich nach roher Gewalt anhören aber es ist so viel mehr als das. Es ist Boxen auf allerhöchsten Niveau von Schnelligkeit, timing und Präzision und wenn du dann noch das Herz eines kriegers in dir hast der bereit ist aufs ganze zu gehen. Ich bin mittlerweile 3 Jahre aktiv im Wettkampf in diesen Sport. Ich gehöre zu den Jungs die den Sport hier in dieses Land gebracht haben und ich bin der erste deutsche der einen Gürtel nach Hause gebracht hat in diesem Sport. Und ich hoffe einfach das es weiter wachsen wird und größere Resonanz bekommt.


Prala Bareknuckle















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